Geschichte

Gedanken zum 800jährigen Jubiläum des Dorfes Taltitz im Jahr 2025

Taltitz ist reich mit Belegen seiner Geschichte gesegnet. Bereits in der Bronzezeit vor 3000 Jahren entstanden umfangreiche Siedlungen auf Taltitzer und Dobenecker Flur, deren Überreste während des Autobahn- und Talsperrenbaues von 1935-1939 zum Vorschein kamen und gesichert wurden. Der Ortsname Taltitz sowie bestimmte Flurnamen und die typische Form der Dorfanlage lassen auf die slawische Besiedlung durch Sorben vor etwa 1400 Jahren schließen. Mit der ostwärts fortschreitenden Christianisierungunter dem Schutz der Römischen Kaiser Deutscher Nation im 12. Jahrhundert nach Christi siedelten zunehmend Thüringer und Franken auch im mittleren Vogtland. 1224 erfolgte erstmals die Erwähnung der Pfarrei des Dorfes und im Jahre 1225 ist Pfarrer Cunrad de Dalntiz urkundlich neben den Pfarrern Heinrich de Olsniz und Bruno de Kurbiz benannt. Auf dieses Datum bezieht sich das 800jährige Jubiläum 2025. Von frühester Zeit an saßen die Vögte und später die Amtmänner von Plauen auf Taltitz. Vogt Heinrich I. erscheint 1262 als Besitzer des Rittergutes. Sicherlich existierte damals auch noch der sorbische Herrschaftssitz, der später unter dem „Vorwerk Slemen“ oder „Schlömel“ dokumentiert ist. Zu den nachfolgenden Geschichtsepochen vom mittelalterlichen Dorf bis hin zur Neuzeit muss aus Platzgründen auf die sehr umfangreiche Ortschronik, auf die historischen Begleithefte sowie die zahlreichen Lichtbildvorträge verwiesen werden. Unter dem Titel „Ein historischer Abriss anlässlich des 800-jährigen Jubiläums im Jahr 2025“ ist in aller Ausführlichkeit jedoch die neue Ortschronik verfügbar. Das Programm der Jahrfeier, gestaltet von der Kirchgemeinde und allen Vereinen gemeinsam mit dem Ortschaftsrat, erstreckt sich von der Eröffnung im April in der Kirche bis hin zum Höhepunkt der Festlichkeiten vom 27. bis zum 29. Juni. Insbesondere gestalteten die Heimatfreunde anlässlich des 800jährigen Jubiläums Dauerausstellungen in der Kirche, dem Eckturm sowie in der Alten Brennerei zu Themen der Ortsgeschichte, die am 11. Juni, 9. Juli und 6. August oder terminlicher Absprache geöffnet ist. Abschließend kann im Jubiläumsjahr ohne Übertreibung eingeschätzt werden, dass sich Taltitz als Ortsteil der Großen Kreisstadt Oelsnitz sehr vorteilhaft entwickelte. Während das Dorf im Verlaufe von dreihundert Jahren annähernd 30 Wohnhäuser verlor, entstanden in nur 30 Jahren nach 1990 über 30 neue Eigenheime. Mit der Umgehungsstraße und dem gut funktionierenden Abwassersystem verbesserte sich die Wohn- und Lebensqualität im Dorf sichtbar. Die Neugestaltung des Dorfangers 2009 und der „Straße am Rittergut“ 2022, gepaart mit privaten Initiativen zum Um- und Ausbau sowie zur Fassadengestaltung, gaben dem Dorfbild sein heutiges angenehmes Aussehen. Zu wünschen bleibt ein Jubiläumsjahr mit schönen Höhepunkten, die in anhaltender Erinnerung bleiben mögen..

Werner Friedel